Archivalien erzählen Geschichte(n)
Geschichte ist lebendig. Sie ist eine Sammlung vieler unterschiedlichen Geschichten und im Archiv werden sie erfahrbar und erforschbar: Hier sind die Binger Geschichten zum Greifen nahe. Ein paar stellen wir hier vor.
Ein Superwal in Bingen
Binnen kurzer Zeit waren nicht nur die Binger am Rheinufer, sondern aus ganz Rheinhessen und dem Hunsrück kamen Tausende Menschen und bestaunten die Sensation. Auch Lehrer mit ihren Schulklassen und die die Studenten des Rheinischen Technikums fanden sich am Rheinufer ein. Für Fotografen war es ein fulminantes Geschäft, denn viele Besucher wollten zusammen mit dem Flugzeug fotografiert werden.
Salzstraße: Vor 45 Jahren wurde sie zur Fußgängerzone
In den Straßen der Stadtzentren pulsierte schon immer das Leben. Händler boten ihre Waren feil, in den Läden der Krämer und den Werkstätten der Schuster und Schuhflicker, Korbmacher, Schneider, Bäcker, Bürstenmacher, Schmiede, Kammmacher, Seifensieder und den vielen weiteren Berufen wurde produziert und verkauft.
Vom Sponheimer Hof zum City Center Bingen
Ein-Blick in die Geschichte eines Gebäudekomplexes über die Jahrhunderte. Vom bürgerlichen Hof zum klösterlichen Besitz, zur Kaiser- und Zaren-Residenz, Weingut, städtischem Amtsgebäude bis hin zum Einkaufsgeschäft.
Napoleonverehrung in Bingen
"Dies Denkmal ist nicht nur ein Beweis dafür, wie tief und nach[h]altig die Verehrung für Napoleon im Herzen seiner Veteranen verwurzelt war, sondern auch dafür, dass die Verehrung die Duldung selbst der regierenden Stellen fand und man von einem Hass gegen den ehemaligen Bezwinger Deutschlands weit entfernt war."
Die Binger Familienbücher
Geballte Binger Geschichte von 1715 bis in die 1920er Jahre. 56.000 Einträge, d.h. 56.000 Binger*innen – nur frei verfügbar und durchsuchbar für alle Interessierten. Für unsere Seite wurde die Datenbank von Herrn von Eyß in handliche Übersicht emigriert, je ca. 2 MB groß und daher auch für Personen mit wenig freien mobilen Daten nutzbar.
Das Marienwunder vom Rupertsberg
Ob sich alles so zugetragen hat, wie es Trithemius fast zweihundert Jahre später niedergeschrieben hatte, ist zu bezweifeln. Historiker*innen vermuten, dass Trithemius aus zwei Elementen eine Legende schuf: Einerseits die Belagerung 1301 und auf der anderen Seite eine päpstliche Urkunde von 1342, die ein Blutwunder am Rupertsberg dokumentiert. Der Rest ist eine hollywoodreife Legende.
Am Anfang war die Depesche
In Bingen am Rhein gab es ab 1646 eine Taxis’sche Poststation, die mit den Postlinien nach Mainz, Bad Kreuznach, Koblenz und Alzey an das überregionale Thurn & Taxi Streckennetz angebunden war. Die Poststation befand sich in der Vorstadt auf dem Areal des heutigen Gasthauses „Zur alten Post“. Ludwig Gahr war der letzte Postillion von Bingen.
Jüdisches Leben in Bingen
Zurzeit lagern die Binger Akten der Zeit vor 1800 noch im Landesarchiv Speyer, darunter auch die mittelalterlichen Urkunden. Daher datiert das älteste Schriftstück zur jüdischen Geschichte im Binger Stadtarchiv aus der Zeit danach. 1826.
Friedliches Bingen - Pax Aurea Bingen
Selbst im 30jährigen Krieg, vor genau 400 Jahren, war die Friedenssehnsucht noch nicht intensiv. Dabei hätte dieser verheerende 30jährige Krieg schon nach 3 Jahren durch den Friedensvertrag von Bingen am Rhein beendet werden können. Noch nie vom Binger Friede gehört?
Mantelsonntag - heute und vor 100 Jahren
Zu Vorkriegszeiten war er wohl der einzige verkaufsoffene Sonntag und ein Fixpunkt im Jahreszyklus bei den Geschäftsleuten, aber auch in der Bevölkerung. Der Volksmund hat diesem Ereignis den Namen „Mantelsonntag“ gegeben hat. Die Vermutung, dass die Bezeichnung etwas mit dem in der kalten Jahreszeit unumgänglichen Kleidungsstück zu tun hat, ist richtig.
Fußball in Bingen. Wie es begann.
Die neue Fußballsaison hat begonnen. Auch in Bingen. 1910 gründete sich der Binger FV, der 1925 mit der Hassia Kempten unter dem Namen Hassia Bingen fusionierte. Begann also damals mit dem Binger FV die Fußballära in Bingen? Die Spurensuche führt uns in das Jahr 1893 und zum Victoria College in der Mainzer Straße.
Die Binger Weine und Rebflächen vor knapp 100 Jahren
Entgegen diverser Mythen ist das Schwätzerchen der Name einer alten Lage im Binger Stadtkern. Bereits 1471 ist dieseurkundlich erwähnt als "am schwetzgin". Ob die Bezeichnung auf den Namen des Besitzers zurückgeht oder weil Wein „geschwätzig“ macht, ist nicht überliefert. Seit 1951 ist es der Name der Binger Weinkönigin.
Das Binger Loch
Auch im 20. Jahrhundert blieb das Binger Loch weiterhin gefährlich. Für eine sichere Passage sorgten in damals die Schiffslotsen. Erst seit knapp 50 Jahren ist es so breit und relativ ungefährlich wie heute.
Als der Zeppelin zweimal über Bingen flog
Da! Da kam es wirklich aus Osten auf Bingen zu! Viele harrten seit den frühen Morgenstunden in Bingen, weil unklar war, wann das Luftschiff die Reise beginnen werden. Jetzt, um halb zwölf, krachen auf dem Rochusberg zur Begrüßung die Böller und die alle Glocken der Rochuskapelle läuten. Von der Erhebung konnte man Z II schon ein gutes Stück entfernt sehen.
Der alte, neue Nahekai
Der Nahekai ist relativ menschenleer und die Nahe ruht. Ein idyllischer Blick auf den westlichen Rand der Gemeinde Bingen. Doch der Blick trügt, denn er kurz zuvor musste wieder ein Kind aus dem Fluss gerettet werden, das auf den Flößen herumgetollt und das Gleichgewicht verloren hatte.