Ludwig (Louis) Foltz

Ludwig (Louis) Foltz stammte aus Zweibrücken, wo er 1778 geboren wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts ließ er sich in Bingen als Zeichenlehrer nieder und heiratete  Margarete Christina Kertell. Sie war die Tochter von Karl Kertell, einem der wohlhabendsten und angesehensten Binger Bürger, der auch zeitweise  ehrenamtlicher Bürgermeister war. Nach der Heirat zog das Paar in das Stammhaus der Familie Kertell in der Salzstraße (Eckhaus Am Markt 5). Über das Werk, seine Ausbildung und den Werdegang von Ludwig (Louis)  Foltz ist nicht viel bekannt. Er war als Porträtmaler in der Region tätig und fertigte vor allem  für den privaten Bereich Miniaturporträts an. Diese Miniaturporträts, oft auf Elfenbein gemalt und  in einen Rahmen gefasst erfreuten sich großer Beliebtheit im Bürgertum des 19.Jahrhunderts.  1848 stirbt Ludwig Foltz in Bingen. 

Im Goethesalon des Museums am Strom ist diese  kleine sehr fein gearbeitete Elfenbeinminiatur mit der Darstellung eines Kindes von Ludwig Foltz ausgestellt. Das Bildnis befindet sich  in einem prächtigen Stuckrahmen aus der Zeit. Unten links ist es mit "L. Foltz" signiert und datiert mit "MDCCCXXV" (1825). Diese kleinen Porträtbildnisse waren damals sehr belieb. Ein weiteres Miniaturporträt besitzt das Beethovenhaus in Bonn: Bildnis eines unbekannten Herrn

Kinderbildnis Detail

Kinderbildnis, Öl auf Elfenbein

Diese beiden eher skizzenhaften Bleistiftzeichnungen zeigen Napoleon und seine Frau Josephine. Josephine de Beauharnais ist  in einem prachtvollem Kleid mit Spitzenkragen und detailreicher Haarpracht zu sehen ist. Napoleon Bonaparte  in der typischen Generalsuniform dargestellt. Die beiden Blätter müssen zwischen 1796, dem Jahr, in dem Bingen französisch wurde und auch die Hochzeit des Paares stattfand , und vor 1809 entstanden sein, da  sich Napoleon 1809 von Josephine scheiden lässt. 

Das Paar verweilte auch in Bingen dazu mehr hier:  Archivalien erzählen Geschichte

Josephine de Beauharnais, Bleistiftskizze

Napoleon, Bleistiftskizze