Franz Neff
31. März 1861 bis 8. Juli 1935
Bürgermeister von 1896 bis 1929
Franz Neff war der erste hauptamtliche Bürgermeister der Stadt. Geboren in Heppenheim an der Bergstraße, studierte er in Gießen und Berlin Rechtswissenschaften, nach verschiedenen Stellungen im Staatsdienst übernahm er 1896 das Amt des Bürgermeisters der Kreisstadt Bingen.
Die Stadt entwickelte sich während seiner 33-jährigen Amtszeit enorm: Er sorgte dafür, dass Burg Klopp in städtischen Besitz kam und fortan Sitz der Stadtverwaltung wurde. Er förderte den Bau von Schulen jeglicher Art, des Wasserwerks, der Festhalle, den Ausbau des Rheinufers und das Anlegen des Burggrabens. Die Straßenbahn fuhr durch Bingen und in die Vororte. Dabei lag ihm das Wohl der Allgemeinheit stets am Herzen und er trug maßgeblich dazu bei, dass aus Bingen das wurde, was es heute ist.
Während der französischen Besatzungszeit wurde er und seine Familie von Februar 1923 bis Dezember 1924 ausgewiesen, doch er kam zurück und engagierte sich weiter in seiner Wahlheimat. Er war unter anderem Bezirksvorsteher des Bezirks Bingen des Hassia-Verbandes der Hessischen Kriegervereine, Aufsichtsratsmitglied der RWE, Mitglied des katholischen Kirchenvorstandes und viele Jahre Vorsteher des Ortsgerichts. Vom Papst wurde er um seine Verdienste für die katholische Kirche zum Ritter des St. Sylvester-Ordens ernannt. Er starb in Bad Nauheim, hat aber in Bingen seine letzte Ruhestätte gefunden.
Am 20. September 1929, dem Tag seines Ausscheidens als Bürgermeister, wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Bingen verliehen.
1956 wurde zu seinen Ehren der frühere Hallgartenplatz in Bürgermeister-Neff-Platz umbenannt.