Dr. Hermann Sieglitz
1. Oktober 1884 bis 4. Dezember 1952
Bürgermeister von 1929 bis 1933 sowie zwischen 8. Mai und 10. August 1945
Der studierte und promovierte Jurist (geboren in Oppenheim) wurde nach dem Ersten Weltkrieg Regierungsrat im Binger Finanzamt, 1925 übernahm er das Amt eines „unbesoldeten Beigeordneten“. 1929 wurde er zum Bürgermeister gewählt. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er zum 1. Januar 1934 in den Ruhestand versetzt. Anschließend war er als Anwalt in Mainz tätig. Doch seine für die Stadt Bingen erbrachten Leistungen vor der braunen Zeit waren 1945 in guter Erinnerung und die Amerikaner holten ihn bereits am 8. April in sein altes Amt zurück. Allerdings dauerte diese zweite Amtszeit nur gut drei Monate. Am 10. August enthob die nun französische Besatzungsmacht wieder seinem Posten. Darauf zog er wieder nach Mainz. In Bingen erinnert noch heute die Dr. Sieglitz-Straße an ihn.