Nanu? Güterwaggons und Gleise mitten in der Rheinanlage?

Noch bis in die 1960er Jahre waren die Schienen sichtbar. Sie gehörten zur Hafenbahn und machten es möglich, Güter per Schiene von und zu den Schiffsanlagestellen zum Hafen zu transportieren.

Auch ein naher Kontakt zur Zollverwaltung war dadurch gegeben. Nachdem das alte Zollgebäude mit Lagerschuppen der Erweiterung des Bahnhofs weichen musste, war dieses von 1872 bis 1906 im Badhaus untergebracht. Das neue Zollgebäude (heute Restaurant Zollamt) mit Lagerhalle wurde 1906 fertiggestellt. Das Badhaus brannte 1977 aus und wurde danach abgerissen.

In den 1890er Jahren war zwar der neue Hafen gebaut worden, aber vor und nach der 1900er-Jahrhunderwende fand an den Anlegestellen flussabwärts auch noch weiterhin ein Teil des Güterumschlags statt und die Waren wurde in den dortigen Hallen eingelagert.

Seit den 1870er Jahren war das Ufergelände weiter aufgeschüttet und das Areal gestaltet worden. Bis dahin verlief der Wassersaum vom alten Kran, der direkt am Wasser stand, Um 1900 mit Elektrizitätswerk (heute Museum am Strom) und Hotel Distel. Ohne Stadthalle (später Palazzo), da erst 1912 erbaut.in einem Bogen zur heutigen Hafenstraße und auf deren Linie zum Übergang am Starkenburger Hof.

Das erste Foto lässt sich um 1900 einordnen, denn hier geht der Blick noch direkt zum Elektrizitätswerk (heutiges Museum am Strom) mit seinem hohen Schornstein. Die 1912 erbaute Stadthalle (späterer Palazzo) fehlt noch. Das Gebäude am linken Rand am Ende der Ulmenallee ist das Hotel Distel. Heute befindet sich dort der Parkplatz neben der Tourist-Information.

Ende der 1920er/um 1930, möglicherweise kurz vor der Umbenennung der Uferstraße in Hindenburganlage.Auf dem zweiten Foto Ende 1920er/um 1930 sind die Ulmen inzwischen prächtig gewachsen. Übrigens sehr zum Missmut der Hoteliers und deren Gäste, da sie den freien Blick zum Rhein versperrten.

Ein Teil der Hallen vom ersten Bild steht nicht mehr, dafür bieten Bäume Schatten beim Flanieren. Der flache Kasten rechts unten wurde in den 1920er Jahren als Planschbecken eingerichtet und später wegen Verschmutzungen des Wassers zum Sandkasten umfunktioniert. Die freie Fläche dahinter war eine Kinder-Spielfläche und ab den 1950er Jahren ein Spielplatz mit Kinderschaukel.