Bingen im Hochwasser
In der aktuellen Hochwassersituation ist Bingen bisher glimpflich davongekommen. Von Anfang an brachte seine Lage am Rheinufer zwar die damit verbundenen Segnungen für Handel und Wandel, aber auch die Unberechenbarkeit des Elementes Wasser mit sich. Gesteigert noch durch die exponierte Lage, sogar an zwei Seiten von Flüssen eingerahmt zu sein. Dort, wo Wassermassen zusammenfließen, ist ein Rückstau nicht selten und kann Überflutungen noch verstärken.
Uferaufschüttungen in den letzten 200 Jahren haben die Gefahr bei normalen Hochwasserereignissen gemindert und in den letzten Jahrzehnten hat die Stadt weitere Vorkehrungen getroffen, z.B. durch die Anschaffung von Spundwänden am Naheufer. Trotzdem bleibt die Gefahr bestehen, wenn zum Beispiel ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser eintritt.
Von besonders verheerender Wirkung war offenbar das Hochwasser von 1374: „In dem nämlichen Jahre im Monat Februar war eine ungeheure Überschwemmung. Denn der Rhein wuchs so, daß er die Mauern der Stadt Köln überstieg. Auch die Stadt Bingen war größtentheils unter Wasser gesetzt, so daß alle Thore gegen den Rhein und gegen die Nahe gesperrt und bis an die obere Wölbung voll Wasser waren. Diese Überschwemmung des Rheins verursachte den Anwohnern viel Unheil und Schaden; denn sie zerstörte Dörfer, ertränkte Menschen, stürzte Kirchen und viele Gebäude um und vernichtete Weinberge, Gärten, Zäune und Wege in der Nähe des Flusses.“ berichten alte Chroniken.
ArchivDingsTag, 11. Juni 2024