Friedrich Foltz

Friedrich war der dritte Sohn von Louis Foltz und seiner Frau Margarete Christina. Er wurde 1811 im Elternhaus der Familie in der Salzstraße in Bingen geboren. Wie auch seine beiden älteren Brüder erhielt er schon früh Zeichenunterricht bei seinem Vater. Nach Abschluss seiner Ausbildung ging Friedrich nach Darmstadt, wo er häufig für den Verlag von Gustav Georg Lange arbeitete, der zumeist Stadt- und Landschaftsalben verlegte. Dort entwickelte  sich Friedrich Foltz zu einem in der Region sehr gefragten Graphiker. Im Auftrag wichtiger Verlage produzierte er Stadtansichten und Landschaftsdarstellungen des Mittelrheins. Neben zahlreichen Veduten der Region sind von ihm auch mehrere Rheinalben und Illustrationen zu Büchern erhalten. Er starb 1879 in Darmstadt.

Diese sehr feine und filigrane Aquarellzeichnung einer Walderdbeere von Friedrich Folz entstand in einer Reihe von Albumkärtchen der Brüder aus dem Jahr 1830-32. Es zeigt schon hier das große Talent Friedrichs für detaillierte genaue Studien. Unterhalb des Stengeles die Signatur "Fr. Foltz im Juli 1832 zur Erinnerung" und seitlich mit zwei Strichen begrenzt "lebe". 

Albumkärtchen, Walderdbeere, Aquarell 1830

Das Porträt zeigt einen junger Mann mit kurzen dunkelblonden Locken und einem Schnurbart, er trägt ein weißes Hemd und einen hochzugeknöpftem Mantel.  Es handelt sich um Herrn Bauer ein Freund des Malers.  Das Bild befindet sich im originalen, ovalen, vergoldeten und verzierten Bilderrahmen. Auf der Rückseite mit Tinte geschrieben: "Von meinem Freund Bauer zur Erinnerung im Jahr 1836. F. Foltz." Porträt Herr Bauer, Öl auf Leinwand, 1836

Ein Beispiel aus dem druckgraphischen Werk Friedrich Foltz ist dieser 1842 entstandene Stahlstich. Zu sehen ist der Binger Hafen mit Schiffen, die gerade gelöscht werden. Im Hintergrund wird links die Stadt mit Martinskirche, Burgruine, Bürgerhäusern und am linken Bildrand  das Hotel Victoria mit Gartenpavillon sichtbar, während rechts der Rhein mit Mäuseturm, Binger Loch und Ruine der Burg Ehrenfels dargestellt sind. Der Stahlstich wurde  erstmals in der Publikation von A. Waldeck, "Der Führer am Rhein von seiner Quelle bis zur Mündung", in Bonn 1842 veröffentlicht.

Blick auf das östliche Bingen und den Hafen, Stahlstich 1842

Ein weiteres Beispiel aus dem druckgraphischen Werks Friedrich Foltz ist dieser Stahlstich. Es ist eine Ansicht von Norden auf Bingen und die Nahemündung. Im Vordergrund auf dem Rhein ein vollbesetztes Ruderboot mit 6 Personen, links dahinter das neuerbaute Helenbad. Weiters zusehen die Basilika, Bürgerhäuser, die Ruine der Burg Klopp und die Drususbrücke. Eine Bordüre mit  floralen Elementen und einem Mann und einer Frau, die jeweils auf einem Brunnen stehen, umrahmt den Stahlstich. Oberhalb der Ansicht auf die Buchseiten eines kleinen Buches geschrieben: "Helenenbad" "Zu Bingen am Rhein 1843". Der Stahlstich wurde in dem Buch "Das Helenbad" publiziert.

mit Ansicht von Norden auf Bingen mit Stiftskirche und neu erbautem Helenenbad, Stahlstich 1843

Dieser Stahlstich zeigt den Blick von Westen (von Bingerbrück) auf Bingen am Rhein. Rechts im Vordergrund "Villa Wilhelm". Am linken Naheufer Gebäude um die Nikolauskapelle. Bemerkenswert im Stadtbild die neuerbaute Eisenbahnbrücke, der restaurierte Turm der Burg Klopp und die 1863 errichtete evangelische Johanniskirche im Ostteil der Stadt. Erschienen ist der Stahlstich in der Publikation "Halenza's Rheinisches Album", gezeichnet und gestochen von F. Foltz, im  Verlag von Joseph Halenza in Mainz. Blick von Bingerbrück auf Bingen, kolorierter Stahlstich 1865