Friedrich Rudolf Engelhardt
12.8.1894 bis 10.12.1990
Tag der Verleihung der Ehrenbürgerwürde: 1. Dezember 1984
Der in Leipzig geborene Friedrich Rudolf Engelhardt wollte eigentlich Medizin studieren, doch aufgrund des Ersten Weltkrieges war dies nicht möglich. So wurde er Kaufmann und ließ sich aufgrund seine großen Interesses an der Heilkunde als Heilpraktiker ausbilden. Er war ein großer Bewunderer von Hildegard von Bingen, lebte in der Schweiz, in Frankreich, Italien sowie in Wiesbaden und ließ sich 1937 als Heilpraktiker in Bingen nieder.
Neben der Heilkunde lag ihm auch die Binger Heimatkunde ganz besonders am Herzen. Er schrieb über 40 Bücher und Hefte, fertigte über 600 Zeichnungen an, komponierte Heimatlieder, gründete den „Binger Heimatabend“ zur Wiederbelebung des kulturellen und heimatkundlichen Interesses und wurde als „Binger Stadtschreiber“ bezeichnet. 1973, mit fast 80 Jahren begann er sein Hauptwerk, die „Binger Annalen“. Zwei Jahre später war er Initiator und Mitbegründer der Historischen Gesellschaft.
Sein Schaffen beinhaltete unter anderem auch den Aufbau eines Archivs, einer Sammlung für Gemälde und Stiche. Außerdem gründete der Träger des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz einen Buchverlag.
Noch heute erinnert seine Stiftung an ihn: Anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenbürger verfügte Engelhardt eine Stiftung in Höhe von 10.000 DM. Dies soll dazu ermutigen, sich mit der Geschichte der Stadt Bingen auseinanderzusetzen. Drei Preisträger sollen dabei am Geburtstag des Stifters aus dem Zinsertrag ausgezeichnet werden: Berücksichtigt werden sollen Arbeiten aus dem literarischen, bildnerischen, handwerklichen oder musikalische Bereich.
Die langjährige Mitarbeiterin der Binger Volkshochschule, Anneliese Burlein, hat das Stiftungskapital um 4.000 DM erhöht.