Energieversorgungslage

Versorgungssicherheit vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine   

Notfallplan Gas

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 23. Juni 2022 die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen, die sogenannte Alarmstufe. Welche Auswirkungen hat dies auf das städtische Leben, worauf sollten Verbraucher nun achten? Wir stellen hier erste Informationen bereit. 

Weiterführende Links:
Bundesnetzagentur - Aktuelle Lage Gasversorgung
Wege aus dem Gasmangel (rlp.de)

Vorsorge treffen für den Stromausfall

Die Stadt Bingen am Rhein informiert hier zum Thema "Vorsorge treffen für den Stromausfall"


Energieversorgung.Aktuelle Situation

Die ohnehin angespannte Lage an den Energiemärkten hat sich mit den ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland und dem hohen Preisniveau an den Beschaffungsmärkten durch Zukauf von teurem Gas aus anderen Ländern nochmals deutlich verschärft. Deshalb hat die Bundesregierung im Juni die Alarmstufe ausgerufen. Die Gasversorgung gilt in diesem Stadium zwar als kritisch, aber gewährleistet. Dennoch sind bereits jetzt Energiesparmaßnahmen nötig. Zum 1. September 2022 trat die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch kurzfristig wirksame Maßnahmen“ in Kraft, die bis Ende Februar 2023 für Privathaushalte, Unternehmen und Verwaltung gilt. Die Stadt Bingen hat kurzfristige Energieeinsparpotentiale innerhalb der städtischen Einrichtungen identifiziert, um sich auf die kommenden Wochen und Monate vorzubereiten. 

Auch die Bürger können einiges tun, um Energie zu sparen. Tipps dazu hat die Stadt Bingen für Sie hier bereitgestellt. 


Der Notfallplan Gas für Deutschland

Hier finden Sie den  "Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland"

Die Stufen des Notfallplans

Stufe 1: Frühwarnstufe
ausgerufen am 30. März 2022

Stufe 2: Alarmstufe
ausgerufen am 23. Juni 2022

Stufe 3: Notfallstufe
bisher nicht  ausgerufen

Was bedeutet "Alarmstufe"?

  • Die Lage ist angespannt, eine Verschlechterung der Situation kann nicht ausgeschlossen werden. Die Gasversorgung in Deutschland ist derzeit jedoch stabil, die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet.

  • Nach Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 lagen die Gasströme auf einem Niveau von etwa 40 Prozent - ähnlich wie vor den Arbeiten. Inzwischen wurde bekannt, dass die Gasmengen nochmals reduziert werden sollen auf nunmehr 20 Prozent. 

  • Unternehmen und private Verbraucher müssen sich auf deutlich steigende Gaspreise einstellen.

Quelle und weitere Informationen: Bundesnetzagentur - Aktuelle Lage Gasversorgung


EnergiesparenNotfallplan Gas der EU-Kommission 

Am 20. Juli 2022 hat die Europäische Kommission eine neue Verordnung über koordinierte Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage vorgestellt. Ziel des Notfallplans ist es, die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) auch für den Fall eines kompletten Gaslieferstopps Russlands im nächsten Winter sicher mit Gas zu versorgen. 

Die Umsetzung des Notfallplans setzt eine qualifizierte Zweidrittel-Mehrheit der Mitgliedstaaten voraus. Zuvor sollen jedoch die Energieminister der Mitgliedstaaten über den Plan beraten.

Der Plan sieht folgende Maßnahmen vor:
Die Gasnachfrage soll verpflichtend bis 2023 um 15 Prozent gesenkt werden. Vorgesehen ist ab August bis Ende März eine freiwillige Reduktion durch den öffentlichen Sektor, die Wirtschaft und private Haushalte in den Mitgliedstaaten. Die Gewichtung der Reduktion bleibt den Mitgliedstaaten überlassen, die bis Ende September entsprechende nationale Notfallpläne vorlegen müssen. Der Fokus soll vor allem auf der Substitution von Gas durch andere Energieformen und Einsparprogrammen liegen. Sollte die Reduktion nicht erreicht wird, ruft die Kommission den „Unionsalarm“ aus, um mit einem Notfallinstrument verbindliche Einsparziele durchzusetzen. Ziel ist die Sicherung der Versorgung von Haushalten und systemrelevanten Nutzern wie Krankenhäusern, aber auch von Branchen, die Produkte herstellen und Dienstleistungen erbringen, die für die Wirtschaft, die Lieferketten und die Wettbewerbsfähigkeit der EU von zentraler Bedeutung sind.

Quelle: Städtetag Rheinland-Pfalz


Heizungs-ThermostatEnergiespartipps

Die Kosten für Strom steigen, das Gas wird knapp: Auf private Verbraucher kommen enorme Herausforderungen zu. Hier finden Sie eine Liste möglicher Energie-Sparmaßnahmen, die helfen können, die Kosten und den Verbrauch zu reduzieren.

  • Strommessegeräte kostenlos ausleihen: Mit einem Strommessgerät können Sie zu Hause selbst den Verbrauch Ihrer elektrisch betriebenen Geräte messen. Ein durchschnittlicher Haushalt kann – ohne Komfortverlust – etwa 30 Prozent an Stromkosten einsparen. Die Stadtwerke Bingen verleihen kostenlos Strommessgeräte, die bei der Ermittlung des Einsparpotenzials helfen können. 
    Kontakt und Reservierung: Lisa Christmann, Stadtwerke Bingen, Saarlandstraße 364, 55411 Bingen, Tel. 06721/9707-53, E-Mail: klimaschutz@bingen.de

  • Online-Tool zur Berechnung von Energiespeichern: Mit dem Autarky Rate Tool können Hausbesitzer herausfinden, welche Art von Investition in ein PV- und Batteriesystem für ihren Haushalt und ihr Energieverbrauchsverhalten sinnvoll ist.

  • Energieberatung im Ämterhaus: Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bietet im Ämterhaus der Stadt Bingen jeden ersten und dritten Dienstag im Monat kostenlose und anbieterunabhängige Energieberatungen  an. Achtung: Hierfür ist eine vorherige Anmeldung erforderlich unter Tel. (06721) 184-259. 

  • Heizkosten reduzieren durch die richtige Einstellung der Heizung - 5 Tipps der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz 
    1. Stellen Sie, wenn möglich, die Nacht-Absenkung ein.
    2. Passen Sie die Heizungsregelung an die Sommer- und Winterzeit an. Neue Regelungen machen das meistens automatisch.
    3. Überprüfen Sie gemeinsam mit dem Heizungsinstallateur im Rahmen der Wartung die Einstellungen der Heizkurve. Ein Anpassen auf niedrigere Werte bringt automatische Einsparungen.
    4. Im Winter ist es gut, bei längerer Abwesenheit den Frostschutz- oder Absenkbetrieb einzuschalten. Beachten Sie aber: Die Aufheizung eines ausgekühlten Gebäudes kann 1 bis 2 Tage dauern.
    5. Falls es draußen eher mild ist: Stellen Sie von einer Nachtabsenkung auf Nachtabschaltung um.
    6. Nutzen Sie den Heizspiegel: Das Portal zum Heizkosten senken. Mit dem Heizspiegel können Mieter und Eigentümer ihre Heizkosten und ihren Heizenergieverbrauch vergleichen, Sparpotenziale entdecken und so hohen Nachzahlungen entgegenwirken.

  • Thermostate richtig einstellen und bedienen, Tipps und Infos unter:  12 Tipps | co2online


EnergiesparenInformationen der Stadt Bingen

Hier finden Sie Informationen zu Maßnahmen der Stadt Bingen sowie aktuelle Pressemitteilungen.

Als eine der erste Energiespar-Maßnahmen hat die Stadt die Akzentbeleuchtung zur Anstrahlung von Gebäuden, Brunnen und Denkmälern im Stadtgebiet abgeschaltet. Weiterhin ist die Warmwasserbereitung in den städtischen Sporthallen abgeschaltet und die Hallengrundtemperatur in den Wintermonaten auf empfohlene 17°C heruntergeregelt. Lesen Sie hier mehr dazu

Im jüngsten Treffen des Krisenstabs Gasmangellage wurden weitere Energiesparmaßnahmen beschlossen. Mit Beginn der Heizperiode werden die Raumtemperaturen in den Büros der Verwaltung auf 19°C eingestellt, Flure und Technikräume etc. nicht mehr beheizt werden. Eine weitere geplante Maßnahme zur Energieeinsparung innerhalb der städtischen Gebäude wird der sogenannte „hydraulische Abgleich“ und der Einbau von Behördenventilen sein. Auch werde geprüft, ob es in städtischen Objekten Lüftungsanlagen gibt, die man über eine Wärmerückgewinnung „aufrüsten“ kann und die Warmwasserbereitung unter Beachtung hygienischer Gesichtspunkte abgeschaltet werden kann. Lesen Sie hier mehr dazu

In weiteren Schritten werden alle Mitarbeiter der Verwaltung, insbesondere die Hausmeister im Bezug auf Energiesparmaßnahmen geschult und die Anlagentechnik der Heizung und Warmwasserbereitung genauer unter die Lupe genommen.