Sonnenplatz auf nacktem Fels

 Begeben Sie sich auf die Spurensuche in die trocken-warme Felsenregionen des Mittelrheintals. Entdecken Sie tierische Bewohner durch gläserne Wände in nachgebildeten Lebensräumen.

Östliche Smaragdeidechse

Mit ihrer prächtigen blaugrünen Färbung gilt die Smaragdeidechse als auffälligste und größte europäische Eidechsenart. Sie wird bei uns bis 35 Zentimeter groß, wobei davon rund zwei Drittel auf den Schwanz entfallen.

Die sonnigen Schieferhängen des Mittelrheintals mit ihrem Mosaik unterschiedlicher Strukturen sind ihre bedeutendsten Lebensräume in Deutschland. Die nackten Felsen dienen als Sonnenplätze, im Trockenrasen geht sie auf Beutejagd und unter den Trockengebüschen, Spalten und Höhlungen findet sie Schutz vor Feinden und der extremen Hitze.

Die wechselwarmen Tiere verlassen im Frühjahr ihre Winterquartiere. Nach der Häutung folgen wilde Revierkämpfe der Männchen mit anschließenden Paarungsaktivitäten. Nach drei bis sechs Wochen legen die Weibchen Eier, die in den ersten Tagen streng bewacht und verteidigt werden, die Jung-Eidechsen schlüpfen ab Ende August. Bereits Ende September zieht es die Tiere wieder zurück ins Winterquartier, wobei die Jungtiere am längsten aktiv bleiben um vor dem ersten Winter möglichst viel Gewicht zuzulegen.

Smaragdeidechsen ernähren sich von Insekten, Spinnen, Schnecken und kleinen Wirbeltiere aber auch Reptilieneier und -jungtiere sowie Beeren stehen auf ihrem Speiseplan. Sie selbst gehören zum Beutespektrum von Schlangen und Greifvögeln, aber auch Füchse, Marder oder Hauskatzen zählen zu ihren Fressfeinden.

Bei Angriffen können die Smaragdeidechsen ihren hinteren Schwanz abwerfen. Dieser Überlebenstrick funktioniert allerdings nur einmal, denn das wieder nachwachsende Schwanzstück bildet dann nur noch einen langen Knorpel aus. Die Lebenserwartung liegt bei 10 bis 12 Jahren.