Koffer eines Reisenden – Blinde Passagiere im Gepäck
Folgen Sie dem früheren Binger Lokführers Wilhelm Ewert und dem Schmalblättrigen Greiskraut aus Afrika bei ihrer Reise an den Rhein und entdecken Sie den Eisenbahner-Alltag der Familie Ewert.
Bingerbrück – eine neue Heimat
Mit der Bahn sind in den letzten 150 Jahren viele Menschen nach Bingerbrück gekommen. Unzählige Reisende stiegen hier aus, um den Rhein zu besuchen oder mit einem anderen Zug weiter zu fahren. Viele kamen auch hierher, um als Bahnarbeiter ihren Lebensunterhalt zu verdienen so wie die Familie Ewert.
1865 kommt Wilhelm Ewert im Alter von vier Jahren mit seinen Eltern aus Polch in der Eifel in die aufstrebende Eisenbahnersiedlung Rupertsberg am Rhein-Nahe-Eck. Sein Vater, Friedrich Ewert, war als Fuß-Gendarm in die Gemeinde versetzt worden. Die preußische Ortschaft wird vielfach schon als Bingerbrück bezeichnet, offiziell heißt sie aber noch Rupertsberg.
Wilhelm Ewerts Leben wird hier mit Gegenständen und Erinnerungsstücken nachgezeichnet.
Aber nicht nur Menschen, auch Tiere und Pflanzen fanden mit der Bahn den Weg hierher. Exemplarisch dafür steht die Reise des Schmalblättrigen Greiskrautes, die in einer Videoanimation dargestellt wird (Länge 3,5 Minuten): In Wollballen aus Südafrika eingeschleppt, über Belgien, Aachen, Bonn und Koblenz verbreitete sich die Pflanze (Senecio inaequidens) bis nach Bingerbrück und weiter.