Paradies aus Menschenhand
Rheinkribben bei Bingerbrück
Jahrhunderte lang war das Binger Loch die gefährlichste Stelle für die Schifffahrt auf dem Rhein. Um die Gefahren zu mindern, wurden vor etwa 150 Jahren die Rheinkribben am Ufer bei Bingerbrück errichtet. Die miteinander verbundenen Steinwälle gliedern die Kribben in gestaffelte Stillwasserbereiche. Diese Buhnenfelder verlandeten durch Einschwemmung von Sand und Schlick in unterschiedlichem Maße. So entstand aus dem technischen Bauwerk ein vielfältiger Auenlebensraum.
Die Vielgestaltigkeit des Auenwaldes nutzen Vogelarten wie Nachtigall, Pirol, Gelbspötter und Kleinspecht. Am Wasser finden Zwergtaucher, Graugans und Blässralle geeignete Bedingungen zur Brut.
Naturbelassene Uferpartien mit Steilkanten benötigt der schillernd bunte Eisvogel. Dort gräbt er Brutröhren in die Böschungen, um gut geschützt seine Nester anzulegen. Wunderschön blau glänzend flitzt der gut spatzengroße, auch Fliegender Edelstein genannte Vogel über die Wasserflächen. Die Zweige überhängender Weiden nutzt er als Sitzwarte für seine Tauchjagden nach kleinen Fischen, Kaulquappen und Wasserinsekten. Auch die Ringelnatter geht hier zur Jagd. Über den Wasserflächen patrouillieren Libellen. In den Uferböschungen haben Nutrias ihr Quartier angelegt.
Die Rheinkribben sind ein Rückzugsraum für die Bewohner der Flussaue. Aus diesem Grund sollten sie nicht betreten werden.