Zusammenprall der Kontinente
Geologie im Mittelrheintal
Die Gesteine des Oberen Mittelrheintals bestehen überwiegend aus Sand, Schluff und Ton uralter Kontinente.
Vor etwa 400 Millionen Jahren im Devon wurden diese in unvorstellbaren Mengen am Grund eines flachen Meeres abgelagert. Unter der Last der nachfolgenden Schichten verfestigten sie sich zu Gesteinen. Küstennah entstanden aus Sanden die Sandsteine. Die leichteren Tonteilchen wurden weiter ins Meer verfrachtet und später zu Tonsteinen verfestigt.
Gegeneinander gerichtete Bewegungen der Erdplatten führten vor etwa 340 Millionen Jahren im Karbon zum Zusammenprall der Kontinente. Die Gesteinsschichten unter dem Meeresboden wurden in Falten zusammengelegt und schließlich übereinander geschoben. Unter Druck verwandelten sich die Sandsteine zu hartem Quarzit, aus den Tonsteinen entstand der dunkle, in dünnen Schichten abblätternde Schiefer. Schließlich wurden die Gesteinsschichten über den Meeresspiegel emporgehoben. Das Rheinische Schiefergebirge entstand.
Vor etwa 15 Millionen Jahren querte der Ur-Rhein die flache Hügellandschaft in einem weiten Tal. In seinem Geschiebe transportierte er Kieselsteine in unterschiedlicher Farbe und Größe. Durch die stärker werdenden Bewegungen in der Erdkruste während der letzten 700.000 Jahre musste der Rhein sich bis heute tief in das aufsteigende Gebirge eingraben. Das Mittelrheintal in seiner markanten Form entstand. Kieselsteine finden sich daher auch etwa 150 Meter oberhalb der heutigen Talsohle auf den Hochebenen des Tals.
Insbesondere der Schiefer bildet einen besonderen Lebensraum. Im Licht der Sonne kann sich das dunkle Gestein auf Temperaturen über 70° Celsius erhitzen. Einzigartig ist das Vorkommen der Bopparder Schleifenblume, die nur im Mittelrheintal auf Schieferschutt wächst.