Sankt Martin - mehr als nur der Binger Stadtheilige
TERMINE 2024
Hier die genauen Termine (in zeitlicher Abfolge):
Dromersheim: Donnerstag, 7. November, 17 Uhr: eventuell Martinsspiel. Abmarsch 17.30 Uhr Kästrich, Eingang Friedhof. Weg: Dalbusgasse, Dietengasse, St.-Urban-Straße, Kettelerstraße, Kurmainzstraße, Marienstraße, Grundschule. Musikalische Begleitung: KKM Dromersheim.
Kempten: Donnerstag, 7. November, 17 Uhr: eventuell Martinsspiel in der Kirche. Abmarsch 17.30 Uhr vor der Dreikönigskirche. Weg: Dreikönigstraße, Ortsstraße, Sängerstraße, Ernst-Ludwig-Straße, Lehrer-Vock-Straße, Balthasarstraße, Melchiorstraße, Gaulsheimer Weg, Pfarrwiese an der Ecke Ortsstraße/Dreikönigsstraße. Anschließend eventuell Martinsfeuer. Musikalische Begleitung: Kath. Kirchenmusik 1876 Bingen am Rhein - Herr Christian Hemmerle.
Gaulsheim: Donnerstag, 7. November, 18.15 Uhr: eventuell Martinsspiel in der Kirche. Abmarsch 18.30 Uhr. Weg: Ockenheimer Straße, Rosenstraße, Am Falltor, Ockenheimer Straße, Sickinger Straße, Unterführung Dorfgraben, Mainzer Straße bis Kindergarten. Anschließend eventuell Martinsfeuer. Musikalische Begleitung: Musikvereinigung Gaulsheim.
Sponsheim: Donnerstag, 7. November, 18.30 Uhr: Abmarsch Grundschule. Weg: Dromersheimer Straße, Im Simmerling, Zum Flößchen, Grolsheimer Weg, Römerstraße zur Feuerwehr. Anschließend eventuell Martinsfeuer. Musikalische Begleitung: KKM Cäcilia Sponsheim.
Dietersheim: Freitag, 8. November, 17 Uhr: eventuell Martinsspiel. Abmarsch 17.30 Uhr hinter der Kirche. Weg (geänderte Wegstrecke): Gordaniusstraße, Im Tiergarten, Sandstraße, Die Langgewann, Pommernstraße bis Grundschule. Anschließend eventuell Martinsfeuer. Musikalische Begleitung: Musikvereinigung Gaulsheim.
Bingen-Stadt: Freitag, 8. November, 17.10 Uhr: eventuell Martinsspiel. Abmarsch 17.30 Uhr an der Basilika St. Martin. Weg: Basilikastraße, Speisemarkt, Kapuzinerstraße, Am Burggraben, Marschallgasse, Kloppgasse, Bürgermeister-Neff-Platz. Anschließend eventuell Martinsfeuer.
Es gibt Glühwein, Kinderpunsch, Würstchen und Brezln.
Musikalische Begleitung: KKM Bingen am Rhein.
Büdesheim: Freitag, 8. November, 18 Uhr: eventuell Martinsspiel. Abmarsch 18.30 Uhr Platz vor der katholischen Pfarrkirche. Weg: Pfarrer-Michel-Straße, Kapellenweg, Schießgraben, Stifterstraße, Burgstraße, Am Entenbach, zum katholischen Pfarrzentrum. Anschließend eventuell Martinsfeuer. Musikalische Begleitung: KKM Bingen-Büdesheim.
Bingerbrück: Freitag, 8. November, 18.30 Uhr: (ACHTUNG: geänderte Wegstrecke) Herterstraße, Hildegardisstraße, Friedrichstraße, Hohenzollernstraße, Schloßstraße, Hildegardisstraße, Gustav-Adolf-Straße, Gutenbergstraße, Prinzenkopfstraße, Herterstraße zurück zur Grundschule. Anschließend eventuell Martinsfeuer. Musikalische Begleitung: Krankheitsbedingt voraussichtlich keine musikalische Begleitung.
Regelung bei schlechter Witterung:
Martinsreiterin und Musikkapelle sprechen sich ab.
Sankt Martin hat in Bingen eine lange Tradition und rund um den Martinstag, den 11. November, wird dem Stadtheiligen in vielfältiger Weise gedacht: Neben dem stets gut besuchten Seniorennachmittag sowie den Martinsfeierlichkeiten des Stadtrates sind die Martinsumzüge in der Innenstadt und den Stadtteilen ein Höhepunkt in den sonst oftmals grauen Novembertagen.
Schon früh wird in den Kindergärten und Schulen begonnen, fantasievolle Laternen zu basteln und die entsprechenden Lieder einzuüben. Doch auch in der Stadtverwaltung wird frühzeitig mit den Vorbereitungen begonnen, denn was so selbstverständlich aussieht, bedarf einer genauen und mit verschiedenen Stellen abgestimmten Organisation. Acht Umzüge müssen terminiert, eventuelle Martinsspiele dabei berücksichtigt werden, ebenso die Verfügbarkeiten der musikalischen Begleitung, die durch die örtlichen Musikvereine gestellt werden. Die Strecken müssen gefahrlos sein, verkehrsstarke Straßen vermieden werden.
Miteingebunden sind die Feuerwehren der Stadtteile, die Polizei sowie der städtische Bauhof. Während die Wehren dafür sorgen, dass beim Abbrennen des Martinsfeuers nichts passiert und die Polizei bei der Verkehrssicherung auf den Wegen unterstützt, muss der Bauhof gegebenenfalls auch für den Pferdetransporter einen Stellplatz absperren, denn es ist in Bingen noch immer ein schöner Brauch, dass Sankt Martin hoch zu Ross den Umzug anführt. Seit einigen Jahren verkörpern ihn die beiden erfahrenen Reiterinnen Tanja Berger und Jana Gatzka. Dies ist nicht immer eine einfache Sache. Die Pferde müssen die Dunkelheit, aber auch das Fackel- und Laternenlicht, Musik und viele Menschen ertragen können und sich entsprechend ruhig verhalten. Auch die Zeitpläne sind einzuhalten. Teilweise geht es im Transporter von einem Termin zum nächsten, teilweise aber auch hoch zu Ross durch den Straßenverkehr.
Zur Organisation gehört auch die Anfrage an die Kindergärten und Grundschulen im Stadtgebiet, wie viele „Weckpuppen“ benötigt werden. Circa 2.300 dieser beliebten Hefeteigfiguren werden jährlich von der Stadt gesponsert und über die Schulen und Kindergärten an die Kinder verteilt.
„Mein Dank gilt allen, die an den verschiedenen Feierlichkeiten mitwirken und zum Gelingen beitragen. Denn der Heilige Martin ist für uns in Bingen mehr als ,nur‘ der Stadtpatron. Mit ihm erinnern wir uns stets an das Gebot der Nächstenliebe. Einer hilft dem anderen, so kann ein gutes und friedliches Miteinander entstehen“, so Oberbürgermeister Thomas Feser.
Zur Erinnerung:
Der Legende nach war Martin im 4. Jahrhundert ein Soldat der kaiserlichen Armee im heutigen Frankreich. Für ihn war die Nächstenliebe kein geflügeltes Wort, er verkörperte sie. So wird erzählt, dass er im Winter am Stadttor von Amiens einem armen und unbekleideten Mann begegnete, der ihn um Hilfe bat. Mit seinem Schwert teilte Martin seinen Mantel, denn außer Waffen hatte er sonst nichts dabei, und gab eine Hälfte des Umhangs dem Bettler. Daraufhin soll ihm in der Nacht im Traum Jesus erschienen sein. Aufgrund seines barmherzigen Lebensstils soll er von den Bürgern Tours zum Bischof bestimmt worden sein. Das Grab Martins befindet sich auch dort, in Saint-Martin de Tours. Mit dem 11. November wird dem Tag seiner Beisetzung gedacht. Der Brauch, mit Fackeln oder Laternen durch die Straßen zu ziehen, ist jedoch deutlich jüngeren Datums, er entstand um die Wende zum 20. Jahrhundert.
In Nordrhein-Westfalen wurde 2018 die (rheinische) Martinstradition sogar als immaterielles Kulturerbe durch die Unesco anerkannt.