Seit 50 Jahren Vorreiterin in Sachen Umwelt- und Klimaschutz

17.06.2024

Festakt: 3. Prof. Dr. Elke Hietel und Prof. Dr. Oleg Panferov freuen sich sichtlich, die Meilensteine ihrer Studiengänge zu präsentieren

TH Bingen: Das Doppeljubiläum der beliebten Studiengänge wurde gefeiert

! Pressemitteilung der TH Bingen !

Am 14.06.2024 feierte die Technische Hochschule Bingen das imposante Doppeljubiläum zweier Studiengänge: 50 Jahre Umweltschutz – 10 Jahre Klimaschutz und Klimaanpassung. Neben einem Festakt findet am Campus der TH Bingen auch eine Fachtagung zum Thema „Herausforderung Klima- und Umweltschutz – Antworten aus Lehre und Forschung“ statt.

„Die TH Bingen hat mit beiden Studiengängen große Pionierarbeit geleistet. Immer mit Blick auf die Aktualität der gesellschaftlichen Lage und Bedarfe wurden durch die TH Profile gebildet, die wir heutzutage als selbstverständlich ansehen und gar nicht mehr aus dem Portfolio der Studiengänge wegzudenken sind“, sagt Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit.

Start mit elf Studierenden und Hörerstreiks

Im Wintersemester 1973/74 führte die Abteilung Bingen der Fachhochschule des Landes Rheinland-Pfalz den Studienschwerpunkt „Umweltschutz“ ein – als erste Hochschule in Deutschland. Der Studienschwerpunkt war mit elf Studierenden damals noch in Bad Kreuznach im Fachbereich Landbau angesiedelt und wurde gemeinsam mit dem Fachbereich Verfahrenstechnik betrieben. Innerhalb weniger Jahre wurde er bundesweit bekannt und erhielt regen Zulauf.

1981 machten sich die Studierenden mit einem Hörerstreik dafür stark, dass aus dem Schwerpunkt ein Fachbereich „Umweltschutz“ wird. 1990 wurde der Fachbereich Umweltschutz dann schließlich Realität.

Anpassung an den Klimawandel als zusätzliches Thema

Das gesellschaftliche Verständnis von Umweltschutz entwickelte sich stetig weiter. Es trat immer deutlicher zutage, dass der Klimawandel immer bedrohlicher wird. Um praktische Maßnahmen für den Klimaschutz und die Anpassung an klimatische Veränderungen zu entwickeln, wurden dringend Expert*innen benötigt. Engagiert setzte sich Prof. Dr. Oleg Panferov mit Unterstützung von Kolleg*innen aus dem Studiengang Umweltschutz und von der Hochschulleitung für einen eigenständigen Studiengang ein.

Vor zehn Jahren war es dann so weit: Zum 40-jährigen Jubiläum erhielt die TH Bingen den neuen Studiengang „Klimaschutz und Klimaanpassung“, der mit 14 Studierenden an den Start ging. Wieder als Trendsetterin und erste Hochschule in Deutschland vermittelt die TH Bingen ihren Studierenden seitdem das Know-how zu den Ursachen und Folgen des Klimawandels sowie Strategien zu Schutz und Anpassung.

Auch heute zählen die beiden Studiengänge zu den beliebtesten der Hochschule. Im Sommersemester 2024 studieren insgesamt 206 Studierende im Bachelor- und 32 im Master-Studiengang „Umweltschutz“. Im Bachelor-Studiengang „Klimaschutz und Klimaanpassung“ sind es 110. Aktuell wird unter anderem zu Stadtbegrünung, Agroforst, Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft oder dem Schutz von Ackerwildkräutern geforscht. Prof. Dr. Elke Hietel, Leiterin des Studiengangs „Umweltschutz“, beschreibt die Attraktivität des Studiengangs so: „Das Thema Umwelt und Klima beschäftigt unsere Studierenden oft schon sehr lange. Sie möchten dazu beitragen, eine lebenswerte Zukunft mitzugestalten. Bei uns stehen die Erhaltung der Umwelt und natürlicher Lebensräume im Zentrum. Mit Methoden und Lehrinhalten, die sich immer an den neuesten Entwicklungen und der Praxis orientieren, geben wir ihnen das Rüstzeug dafür mit auf den Weg. Für viele ist genau das so reizvoll: Dass sie ganz konkret und sinnstiftend an der Gestaltung guter Lebensbedingungen mitwirken können.“

Umwelt- und Klimaschutz – ein Thema für alle Disziplinen

„Klima-, Arten- und Umweltschutz sind die drängenden Herausforderungen unserer Zeit und müssen gemeinsam gedacht werden. Umwelttechniken wie Windenergie und Solarstrom in Verbindung mit Innovationen wie Intelligenten Stromnetzen und Messsystemen helfen uns dabei, die Herausforderungen der Energiewende zu bewältigen. Sie entstammen den klugen und weitsichtigen Köpfen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wie sie hier an der TH Bingen lehren und lernen“, sagte Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder. Dabei dürfe aber der Umwelt- und Artenschutz nicht in den Hintergrund geraten, appellierte die Ministerin. „Wir müssen unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten. Denn neben der Klimakrise haben wir auch eine Artenkrise zu bewältigen“, so Eder, die außerdem der TH Bingen zu ihrem beeindruckenden Jubiläum gratulierte: „Seit nunmehr 50 Jahren im Umwelt- und seit zehn Jahren im Klimaschutz ist die TH Bingen ein verlässlicher Partner für den interdisziplinären Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Die Hochschule und ihre Absolventinnen und Absolventen tragen den Geist des ‚Club of Rome‘ praxisnah weiter und leisten auf diese Weise einen essenziellen Beitrag zur Lösung der großen Problemstellungen in der Gegenwart.“

Mittlerweile sind der Schutz der Umwelt und die Anpassung an das veränderte Klima ein Thema, das alle Disziplinen beschäftigt. Auch Maschinenbauer und Elektro­technikerinnen tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, die Basis für den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Infrastruktur zu ermöglichen. „Wir sind die einzige Hochschule, die die Thematik praktisch angeht. Viele Master- und Bachelorstudiengänge sind theoretisch ausgerichtet, man lernt die physikalischen Ursachen und Grundlagen des Klimawandels. Selbstverständlich ist das sehr wichtig und absolut notwendig! Aber an der TH Bingen lehren wir, wie man damit umgeht“, betont Prof. Dr. Oleg Panferov, Professor für Klimawandel und Klimaschutz.

Auch die Präsidentin der TH Bingen Prof. Dr. Antje Krause gratuliert zum Jubiläum und freut sich auf die nächste Generation von Studierenden und Forschenden, „die dazu beitragen werden, nachhaltige Lösungen für aktuelle und zukünftige Probleme zu entwickeln“.

Zum Jubiläum startet außerdem der TH Bingen-Podcast „MINTmomente“, in dem zwei ehemalige Studierende aus den Studiengängen interviewt werden. Hören Sie nach, wie Dieter Gründonner die Anfänge des Studiengangs Umweltschutz erlebt und wie Josie Rothmann als Quereinsteigerin zu ihrem Traumberuf gefunden hat:
https://www.th-bingen.de/hochschule/presse-oeffentlichkeitsarbeit

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