Neue Motorsägenführer bei der Feuerwehr Bingen

14.10.2024

Eine von drei Lehrgangsgruppen. Der richtige Schnitt wurde geübt. Auch Wartungsarbeiten an der Kettensäge gehörten zum Lehrgang. Jeder Teilnehmer musste "seinen" Baum fachmännisch zerlegen.

Theorie und Praxis wurden fleißig geübt

Vom richtigen Anlegen der speziellen Schutzkleidung über Sicherheitsbestimmungen bis hin zu verschiedenen Schnitttechniken, wurden kürzlich rund 30 Feuerwehrkameraden Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Bingen am Rhein ausgebildet. Das Arbeiten mit Motorsägen zählt mit zu den gefährlichsten und unfallträchtigsten Tätigkeiten. Wird die Feuerwehr zu Einsätzen mit Bäumen alarmiert sind es in der Regel umgestürzte Bäume, bei denen es zu gefährlichen Spannungsverhältnissen in Stamm und Ästen kommt. Bei den Feuerwehren sind Motor- oder Kettensägen als Rettungsgeräte für Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr eingestuft. Das Landes Brand- und Katastrophenschutzgesetz (LBKG) regelt das Einsatzspektrum, wann Feuerwehren tätig werden dürfen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn durch umgestürzte Bäume Personen eingeklemmt sind oder der Zugang zur eigentlichen Einsatzstelle dadurch versperrt ist. Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz und der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz haben daher gemeinsam ein Ausbildungskonzept für die Feuerwehren auf den Weg gebracht. Die Feuerwehrleute für die Aufgabe auszubilden, ist kommunale Aufgabe. Federführend wurde die Ausbildung durch Christian von Stramberg, selbst aktives Mitglied der Feuerwehr Bingen, durchgeführt. Er ist einer der Feuerwehrinstruktoren im Landkreis Mainz-Bingen, die die entsprechende Eignung am Forstlichen Bildungszentrum Hachenburg erlangt haben. Im Theorieteil wurden die Binger Feuerwehrkameraden in Themen wie Vorschriften, Schutzkleidung, Sicherheitsbereiche und Unfallgefahren sowie Bauteile und Sicherheitseinrichtungen der Motorsäge unterrichtet. Zur Praxis ging es dann in den Binger Wald, wo an drei Samstagen drei Gruppen an drei Stationen ausgebildet wurde. Von Stramberg schulte die Teilnehmer am Biegesimulator. Mit dem speziellen Gerät kann das richtige Schneiden von unter Spannung stehendem Holz trainiert werden. An einer weiteren Station erklärte Michael Jayme, Frank Polzer oder Dominik Schätzl die Handhabung der Motorsägen. Dazu zählt auch das Wechseln und richtige Spannen der Sägekette sowie der richtige Umgang mit Betriebsstoffen wie Benzin und Kettenöl. An der dritten Station trainierte Thomas Baldenbach mit den Kameraden verschiedene Schnitttechniken wie das Anlegen der Fallkerbe und den Stechschnitt.
Zur Ausbildung gehört auch, dass jeder Teilnehmer einen Baum mit mindestens 25cm Durchmesser fällen muss. So ging es am Mittag zu einem vom Forstamt Boppard zugewiesen Waldstück. Dort mussten die künftigen Motorsägenführer das zuvor erlernte umsetzen und unter den wachsamen Augen der Ausbilder jeder seinen Baum fachgerecht fällen. Ein besonderer Dank geht an das Forstamt Boppard und die beiden Binger Revierförster Robin Feldmann und Maximilian Roffhack ohne deren tatkräftige Unterstützung die Ausbildung so nicht möglich gewesen wäre.
(Text: Thomas Baldenbach)

Zurück zur Übersicht