Stadt und Landkreis sind jetzt offiziell Träger

04.09.2024

v. l. n.  r. Dr. med. Harald Bernd, Martin Mueller, Toren Böhnel, Dorothea Schäfer und Thomas Feser

Heilig-Geist-Hospital Bingen besteht fort

! Gemeinsame Pressemitteilung der Kreisverwaltung Mainz- Bingen und der Stadt Bingen am Rhein !

Das Insolvenzverfahren für das Heilig-Geist-Hospital Bingen ist abgeschlossen, das Amtsgericht hat das Verfahren zum 1. September aufgehoben. Jetzt sind der Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Bingen am Rhein offiziell Gesellschafter der Trägergesellschaft, das Krankenhaus wird damit auch künftig nahtlos seinen Teil zur Gesundheitsversorgung in Stadt und Region beitragen können.

In den kommenden vier Jahren stellen die beiden Kommunen insgesamt rund 15 Millionen Euro zur Verfügung, um die Klinik zu stabilisieren und als wichtigen Baustein für den Gesundheitssektor im Landkreis zu erhalten. Mit dem Zusatz „ein Gesundheitsunternehmen der Stadt Bingen am Rhein und des Landkreises Mainz-Bingen“, wird dies künftig auf dem Briefbogen dokumentiert. Auch ein neues Logo zeugt vom Neustart für die Klinik. „Für diese Region ist das Krankenhaus unverzichtbar. Mit der Vicondo Healthcare GmbH haben wir glücklicherweise einen kompetenten Partner gefunden, dessen Konzept uns den Weg in die Zukunft weist. Es ist gut, dass es nun endlich richtig losgeht“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer. Gemeinsam mit dem Binger Oberbürgermeister besuchte sie das Krankenhaus, um mit den Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen. Sie dankte auch dem Insolvenzverwalter, dem Koblenzer Rechtsanwalt Jens Lieser, und Rechtsanwalt Dr. Jens Hoffmann aus Bad Kreuznach für ihre Begleitung in dem Verfahren.

Oberbürgermeister Thomas Feser bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und das Bekenntnis zum Heilig-Geist-Hospital und bittet und motiviert auch künftig die Umstrukturierung tatkräftig zu unterstützen und mitzuarbeiten.

„Der Stiftungsrat und die Stadt Bingen stehen an ihrer Seite und die Mitglieder des Stadtrates tun alles, dass dieser Neustart von Erfolg gekrönt sein wird“, unterstreicht Thomas Feser den Rückhalt für das Haus. In den Beiträgen der Mitarbeitenden war die Dankbarkeit zu spüren, dass Bingen und der Landkreis die Klinik übernommen haben: „Herzlichen Dank, dass Sie diesem Krankenhaus das Vertrauen schenken“, sagte zum Beispiel Gerry Schmidt, in der alten Gesellschaftsstruktur Vorsitzende der Mitarbeitendenvertretung. Und der Chefarzt der Chirurgie, Dr. Christian Hessler sagte: „Das war ein Meisterstück der Kommunalpolitik.“

Derzeit sind rund 33 Vollkräfte Ärztinnen und Ärzte sowie etwa 63 Vollkräfte im Pflegebereich im HGH beschäftigt. Künftig soll die Belegschaft auf rund 167 Vollkräfte (VK oder VZE=Vollzeitäquivalente) ausgebaut werden. Die tatsächliche Anzahl der jeweils Mitarbeitenden ist im Krankenhaus durch die hohe Quote an Teilzeitbeschäftigten deutlich höher.

Wenige Tage zuvor gab der Geschäftsführer Martin Mueller im Kreistag einen kurzen Überblick über den Stand der Übernahme der Geschäftstätigkeit vom bisherigen Betreiber, der Marienhaus GmbH. So gibt es noch eine Übergangsphase, in der Marienhaus diverse Leistungen wie IT-Dienste, Buchführung, Personalsachbearbeitung und -abrechnung sowie zum Beispiel Medizintechnik weiter erbringt. Ab dem 1. Januar hat das Heilig-Geist-Hospital eine Kooperation mit den Asklepios-Kliniken abgeschlossen. Weiter in Planung sind demnach Ausbau und Stabilisierung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), das als Tochtergesellschaft des Krankenhauses geführt werden soll. Hier sollen zu den bestehenden Sitzen der Kardiologie, Urologie und Chirurgie weitere Sitze im Bereich der Allgemeinmedizin und Anästhesie angebunden werden. Mit entsprechenden Ärzten wird derzeit verhandelt.

Umgebaut werden soll auch die Notaufnahme, um die Zugangswege und Ausstattung dort zu verbessern und um die Radiologie auf der Ebene besser räumlich einzubinden. Zudem soll die Sanierung der Pflegestationen fortgeführt werden, sodass schließlich 74 Betten auf Normalstationen und 10 Betten „High-Care“ mit Beatmungs- und Überwachungsmedizin bestehen. Das HGH will und muss ein zuverlässiger Partner des Rettungsdienstes bleiben, sagte Martin Mueller.

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