Altes Köln-Düsseldorfer Gebäude

Ein Verkaufsstand der Köln-Düsseldorfer, vor 1900Auf dem „vor 1900“ datierten Foto ist das wahrscheinlich erste Agenturgebäude der „Köln-Düsseldorfer“ abgebildet. Schon damals brachten die Schiffe des Unternehmens viele Touristen nach Bingen. Später wurde das Holzhaus durch ein steinernes Gebäude ersetzt.

Aus der Nachkriegszeit ist vielen Bingern sicher noch der flache Bau des „Rheinpavillon“ mit integrierter Gastronomie in Erinnerung. Zur Landesgartenschau 2008 wurde das Gebäude umgebaut und beherbergt heute neben dem Kartenverkauf für die Schiffe das Restaurant Riverside.

Wie es vor der Jahrhundertwende war, ist in einer Notiz nachzulesen, die der Spediteur Friedrich Vogt 1948 in einer Notiz niedergeschrieben hat.

Wer von uns ‚Alten’ erinnert sich nicht noch gerne, wie vor der Jahrhundertwende in den Abendstunden die zweikaminigen Köln-Düsseldorfer Schnelldampfer „Humboldt“ und „Friede“, von Köln kommend, in Bingen anlegten und ungezählte Reisende das Schiff verließen, deren Aeußerem man sofort ansah, dass sie ‚über den Kanal’, wenn nicht gar über den ‚großen Teich’ gekommen waren, um unseren schönen Rhein zu besuchen.

Unmengen von großen und kleinen Koffern rutschten, von kräftigen Matrosenfäusten geschoben, die breite Rutschplanke der Schiffe hinunter auf die Landebrücke, woselbst sie sofort von zahlreichen Gepäckträgern und Hoteldienern in Empfang genommen wurden.

Die Reisenden selbst wurden in die vielen bereitstehenden Hotelomnibusse und Droschken verstaut, oder sie strebten zu Fuß den zahlreichen gastfreundlichen Hotels zu, wo man sie später auf den Terrassen sitzen sehen konnte, den Zauber eines rheinischen Sommerabends genießend. Das war noch eine wirkliche Blütezeit für das Hotel- und Verkehrsgewerbe (aus: Hilke Wiegers: Das Binger Rheinufer im 19. und 20. Jahrhundert“, in: „Vom Opferplatz zur Gartenstadt“, S. 40)